Umschuldung ist eine Form der Anschlussfinanzierung bei der Sie Ihr bestehendes Darlehen durch ein günstiger verzinstes Darlehen ablösen. Gerade bei Finanzierungen mit langen Laufzeiten, wie der Baufinanzierung, kann sich eine Umschuldung schnell bezahlt machen. Denn bereits kleine Zinsunterschiede wirken sich auf Jahre oder Jahrzehnte hochgerechnet kostensparend aus. Bis zur vollständigen Tilgung eines Immobiliendarlehens sind meist mehrere Anschlussfinanzierungen notwendig. Dem Darlehensnehmer bieten sich im Laufe der Finanzierung deshalb mehrere Gelegenheiten, sich durch eine Umschuldung einen günstigeren Zinssatz zu sichern und so die finanzielle Belastung der Baufinanzierung insgesamt zu reduzieren. Wichtig ist, dass Sie rechtzeitig die aktuellen Markt- und Ihre Vertragskonditionen überprüfen, damit Sie im richtigen Moment zu einem günstigeren Anbieter wechseln können.
Bei Abschluss einer Baufinanzierung legen Sie mit Ihrer Bank die Konditionen in der Regel nicht für die gesamte Laufzeit, sondern nur für eine bestimmte Zeitspanne fest – meist zwischen 5 und 25 Jahren. Viele Baufinanzierungen erreichen jedoch Laufzeiten von 35 Jahren oder länger, bis sie vollständig getilgt sind. Ist am Ende der Zinsbindung noch eine Restschuld offen, benötigen Sie eine Anschlussfinanzierung. Das bedeutet: Sie unterschreiben bei Ihrer Hausbank oder einem anderen Anbieter einen neuen Vertrag für die nächste Zinsbindung.
Schließen Sie eine Anschlussfinanzierung zu günstigeren Konditionen als bisher ab, zahlen Sie in der nächsten Zinsperiode weniger für Ihre Baufinanzierung. Das Geld können Sie dann wiederum in die zügigere Tilgung stecken oder für andere Zwecke verwenden. Gerade in Niedrigzinsphasen, wie wir sie momentan erleben, überbieten sich die Banken mit günstigen Angeboten. Ein Bankwechsel kann deshalb interessant sein. Aber Vorsicht: Wechseln Sie für das Anschlussdarlehen die Bank, fallen auch neue Gebühren an. Überlegen Sie deshalb gut, ob sich der Wechsel tatsächlich rechnet.
Bei Abschluss Ihrer Baufinanzierung legen Sie gemeinsam mit Ihrer Bank eine Zinsbindung fest, die in der Regel zwischen 10 oder 15 Jahren beträgt. Endet die Zinsbindung, ist in den meisten Fällen noch eine Restschuld offen. Können Sie die Restschuld nicht aus eigenen finanziellen Mitteln begleichen, muss die noch ausstehende Kreditsumme durch eine Anschlussfinanzierung bedient werden. Schließen Sie den Anschlusskredit bei Ihrer Hausbank ab, spricht man von einer Prolongation. Es ist die Fortführung der bestehenden Finanzierung zu neuen Zinskonditionen und mit einer neuen Laufzeit. Die restlichen Vertragskonditionen bleiben in der Regel bestehen.